Red Bull sieht Wheatley gehen: Warum Lambiase ein möglicher Nachfolger ist
- Nicole Mulder
Red Bull Racing wird nach der Formel-1-Saison 2024 nicht nur einen, sondern gleich zwei Chefs verlieren. Nachdem Adrian Newey seinen geplanten Abgang angekündigt hatte, tat dies kürzlich auch Jonathan Wheatley. Red Bull selbst wies darauf hin, dass dies interne Beförderungen ermöglichen würde und kündigte an, bald eine "neue Teamstruktur" bekannt zu geben. Gianpiero Lambiase könnte ein Kandidat für die Nachfolge von Wheatley sein - hier ist, warum das gar keine verrückte Wahl wäre.
Wheatley war seit 2006 bei Red Bull und hatte ein ganzes Paket an Verantwortung. Wer auch immer in seine Fußstapfen treten wird, muss also über die nötigen Fähigkeiten verfügen. In der Pressemitteilung, in der das österreichische F1-Team Wheatleys Abgang bekannt gab, deutete Teamchef Christian Horner bereits an, dass dieser Schritt "anderen Teammitgliedern den Aufstieg" ermöglichen würde. Auch eine "neue Teamstruktur" soll bald bekannt gegeben werden.
Lambiase als Ersatz für Wheatley?
Wenn man sich die aktuellen Teammitglieder ansieht, die als Kandidaten in Frage kommen könnten, tauchen mehrere Namen auf. Gianpiero Lambiase ist einer von ihnen. Der derzeitige Renningenieur von Max Verstappen- der diese Rolle seit 2015 bei Red Bull innehatte, damals für Daniil Kvyat - wurde 2022 zum Head of Race Engineering befördert und löste damit Guillaume Rocquelin ab.
Lambiase begann seine Karriere in der Formel 1 im Jahr 2005 beim Jordan-Team, wo er auch nach den vielen Identitätswechseln, die das Team durchlief, beschäftigt blieb. So arbeitete er für Midland, Spyker und schließlich Force India, wo er Giancarlo Fisichellas Leistungsingenieur wurde. Im Jahr 2010 wurde Lambiase Renningenieur von Vitantonio Liuzzi und später von Paul di Resta. Im Jahr 2015 wechselte er zu Red Bull, wo er Renningenieur für Kvyat wurde. Als Helmut Marko beschloss, den Russen durch Verstappen zu ersetzen, wurde Lambiase mit dem Niederländer in Verbindung gebracht.
Angesichts seiner großen Erfahrung an der Boxenmauer des Teams wäre Lambiase alles andere als eine ungewöhnliche Wahl. Allerdings ist diese Wahl nicht so einfach zu treffen: Als Verstappens Renningenieur hat der 43-jährige Brite ein enges Vertrauensverhältnis zu dem Niederländer aufgebaut. Wenn er Wheatleys Rolle vollständig übernehmen will, muss sich Verstappen möglicherweise von dem vertrauten "GP" verabschieden. Verstappen hat in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass ihm der Abschied von seinem Renningenieur sehr schwer fallen würde.
Wie Lambiase befördert werden UND mit Verstappen verbunden bleiben könnte
Eine andere Möglichkeit, bei der Verstappen und Lambiase miteinander verbunden bleiben könnten, ist, dass Wheatleys Aufgaben aufgeteilt werden. Dadurch könnte Lambiase noch mehr Verantwortung im Team übernehmen, während er weiterhin als Verstappens Renningenieur arbeitet. In diesem Fall würde ein anderes Teammitglied auch einen Teil von Wheatleys Aufgaben übernehmen.
Wie die neue Teamstruktur von Red Bull aussehen wird und wie die österreichische Formation Wheatley ersetzen wird, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.